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Reiseblog - Mit dem Wohnmobil durch Europa

Von Andechs nach Bosnien Herzegowina

Der Sommer in Deutschland neigt sich dem Ende, so war es Zeit wieder Richtung Süden aufzubrechen. Nachdem ich mich überall verabschiedet habe ging es noch nach Andechs ein paar Bierchen trinken. Dort gab es ein kleines Campertreffen mit alten Freunden und ein paar neue aus der Facebookgruppe Single Camper. Es wurde lecker geschmaust und ein paar Bier dazu getrunken.

Vorher musste ich noch mit Piri zum Tierarzt, sie hat sich die Pfote entzündet und bekommt nun Antibiotika. Leider humpelt sie immer noch und ich hoffe das es bald besser wird, ansonsten muss ich wohl nochmal einen Tierarzt suchen.

Stop in Slowenien

Von Andechs ging es noch nach Bad Aibling an die Therme, dort ist ein Stellplatz wo für 15€ auch Strom inklusive ist. Da das Wetter ja recht grau war konnte ich dort nochmal ordentlich die Batterie füllen. Dann mit einem Rutsch durch Österreich durch. Da ich eigentlich in Slowenien Mautfrei fahren wollte habe ich mich nicht um eine Mautbox gekümmert. Da ich mit 7,5 Tonnen ja eine brauche. Dann habe ich aber bei der Recherche gesehen das es schwierig werden kann in Slowenien ohne Maut zu fahren. Da viele Strassen dann ab 3,5 Tonnen gespart sind. Auch das Navi hat gesagt „Du wirst sehr lange brauchen“. Also entschloss ich mich ohne Box reinzufahren und an der ersten Tankstelle dann die DARSgo Box zu kaufen. Das funktioniert recht problemlos. Die Box kostet 10€ und man wird gefragt wo man hin will. Dann habe ich mir das Guthaben aufladen lassen und konnte beruhigt weiter fahren. In Slowenien sollte man sich nicht erwischen lassen ohne Mautbox, das kostet 800€ Strafe.

Weit bin ich nicht mehr gefahren in Slowenien, hier habe ich einen privaten Stellplatz gefunden wo ich mal 2 Nächte bleibe. So können sich Mensch und Tier etwas ausruhen nach der Fahrerei. Hier ist eine super nette Familie wo man im Hof und auf der Wiese stehen kann. Die Nacht kostet 20€ was noch ok ist. Die Preise in Slowenien haben auch sehr angezogen in den letzten Jahren. Da in Slowenien das freistehen verboten ist, suche ich mir dann hier meist private Stellplätze. So kommt man mit den Leuten mal ins Gespräch und spart auch noch Geld. Die Gegend hier ist sehr schön, man hat eine super Aussicht auf die Berge und das Wetter fängt nach den Alpen wieder an schön zu werden. Hab gleich mal meine Flip Flops rausgeholt.

Am Abend kamen noch ein Camper mit einem Ehepaar, er kam aus dem Wohnmobil und fragte ob ich Deutsch spreche? Da ich sah das die 2 auch Leipzig waren, antworte ich: Ja ich schon aber ihr doch nicht. Ok sie verstanden Spass und wir hatten ein nettes Gespräch. Am letzten Morgen habe ich mich von allen verabschiedet, der Platzwart, wenn man es so nennen kann, denn er wohnt dort und ich stand im Hinterhof, war sehr nett. Habe noch Wasser gefüllt und dann von Tannen gezogen.

Auf nach Bosnien Herzegowina

Dann wieder ab auf die Autobahn. Es waren ca 3 Stunden Fahrt nach Bosnien zu dem Platz den ich rausgesucht hatte. Da sich die Fahrt aber etwas gezogen hat, bin ich dann kurz vor der Grenze auf einen Rastplatz gefahren. Aber der hat mir garnicht gefallen. Dort hätte ich direkt neben der Autobahn geschlafen. So bin ich weiter gefahren und dachte gut das schaffst du schon. Aber es kam dann noch ein Rastplatz der für einen Rastplatz ganz ok war. Dort habe ich dann Feierabend gemacht, also mit fahren. Musste noch etwas arbeiten und mit den Hunden raus. Dann was essen und ab auf die Couch.

Das war dann auch die letzte Möglichkeit zu übernachten, zumindest auf einem Rastplatz. Es ging dann runter von der Autobahn über die Landstrasse weiter. Irgendwie habe ich mir wohl den kleinsten Grenzübergang ausgesucht den es da gibt. Dort angekommen, standen unzählige Autos da. Also schön brav in die Schlange gestellt. Es ging über eine kleine Brücke die über die Una führt. Ja sie war wirklich klein, aber das Schild sagte ich darf grad so drüber. Es dauert ca 1 Stunde, während ich da so rum stand waren viele sehr interessiert an meinem Wohnmobil. Sieht man wohl nicht allzu oft ein roten LKW der Pumuckl heisst. Dann haben einige angehalten und gesagt das der Grenzübergang für LKW gesperrt ist. Ich sagte ich habe ein Wohnmobil und fahre privat. Aber es waren dann doch 3 Leute die sagten das ich hier nicht drüber komme.

Nun gut, was soll ich nun machen? Wenden ging garnicht und rückwärts zurück, keine Chance. Hinter mit bestimmt 30 Autos und alles saueng. Also blieb ich einfach mal in der Schlange stehen und rückte langsam vor. Vielleicht gibt es ja am Grenzübergang eine Möglichkeit zu wenden. Dann war ich fast vorne, und es war schon komisch, weder ein Wohnmobil noch ein anderer Transporter war zu sehen. Dann kam auch schon der Grenzbeamte, oder viel mehr die Grenzbeamtin, war sogar sehr hübsch. Sie sagte das ich hier nicht drüber darf. Ich antwortete das ich ein Wohnmobil habe und privat fahre. Sie wollte die Papiere sehen und hat das OK gegeben. Also ich muss nicht wenden, was auch hier nicht möglich gewesen wäre.

Dann bei der Kontrolle angekommen musste ich erst die Kroatische Seite und dann die Seite von Bosnien passieren. Dort wieder das selbe Spiel, jeder sagte ich darf hier nicht drüber und ich musste wieder die Papiere zeigen. Dann durfte ich endlich passieren. Der letzte Beamte war etwas brummig und ich sollte rechts ran fahren zur Kotrolle. Nur gab es dort kein Platz zum rechts ran fahren. Also bleib ich in der Strasse stehen. Er hatte ja auch noch meinen Pass, da konnte ich mich nicht davon stehlen. Wäre sowieso nicht gut gegangen. Aber er wollte nur ins Wohnmobil schauen ob es auch wirklich eins ist und kein LKW. Nachdem er sich davon überzeugt hat, ich auch den Verkehr aufgehalten habe, stand ja auf der Strasse, durfte ich weiterfahren.

Habe dann direkt hinter der Grenze einen schönen Platz gefunden. Hier stehe ich am Fluß Una mitten in der Natur. Viel zu sehen gibt es nicht, ein kleines Dorf ist nicht weit entfernt welches ich mir mal angeschaut habe. Hier habe ich mal einiges abgearbeitet und abends dann mal wieder ein Feuer gemacht. Leider hatte ich 2 Tage mit Hochnebel zu kämpfen, oder zumindest die Sonne musste kämpfen und verlor diese 2 Tage. Bei mir hat es sich nur im Strom bemerkbar gemacht. Aber da bin ich ja gut aufgestellt und komm auch mal paar Tage ohne Sonne aus. Im Dorf waren überall Hunde, die meisten an der Kette und bei einigen war ich da auch froh drum. Aber in Bosnien hat man ja immer mit Hunden zu tun, ob wilde Hunde oder welche die im Dorf rum laufen. Nun habe ich aber erstmal die 2 Tage an der Una genossen, die Una ist der Grenzfluss, so kann ich rüber nach Kroatien schauen, sitze aber in Bosnien und trinke ein slowenisches Bier. Dazu gab es dann Serviettenkloß und Gulasch aus Thüringen. Mama hat ja einiges vorgekocht was ich im Froster habe.

Langsam geht es voran

Manchmal ist so eine Platzsuche auch etwas nervig. Der Tag hat schon beschissen begonnen, war ja dann abzusehen das noch einiges passiert. Wenn man mal mit 2 linken Füßen aufsteht, sollte man doch besser liegen bleiben. Angefangen hat es damit das mein Hörgerät das zicken angefangen hat. Es kracht nur noch im Ohr. Der Lautsprecher der im Ohr ist hat wohl den Geist aufgegeben. Zum Glück habe ich noch ein älteres Ersatzteil dabei, das passt zwar aber hat andere Einstellungen. Zumindest kracht es jetzt nicht mehr, auch wenn es nicht perfekt ist. Muss mal schauen wie ich ein neuen bekomme.

Ich fuhr dann mal los, habe die Koordinaten des nächsten Platzes ins Navi eingetragen und war guter Dinge. Vorher noch in Supermarkt und ladeatypische Sachen kaufen, Bier zum Beispiel. Die Hauptstrassen hier sind ja schon nicht ganz so tolle, dieNebenstrassen dann schon manchmal herausfordernd. Auf solche bin ich dann mal abgebogen. Fahre sowas ja gerne, man findet oft schöne Plätze im Nirgendwo. Diesmal aber nicht. Die Strasse wurde immer enger und als das Navi sagte das ich rechts abbiegen soll, dachte ich mir, diesen Weg würde ich nur mit guten Wanderschuhen begehen. Also doch mal Karte aufgemacht und geschaut wo ich bin. Hab wohl ein Zahlendreher in den Koordinaten gehabt, ja die Augen im Alter. Auf jedenfalls musste ich wenden auf dem Feldweg.

Also neu eingegeben ins Navi und weiter ging es. Diesmal wurde es richtig steil und immer enger. Als ich oben war, war dort ein Friedhof und eine Sackgasse, man diesmal klappt es aber wirklich. Also wieder wenden, hier zum Glück etwas mehr Platz. Die Dorfbewohner winkten freundlich, haben wohl nicht oft solche Fahrzeuge auf diesen Wegen, was mir nachher auch klar war. Also ein Versuch noch, und ich habe einen recht breiten Schotterweg gefunden, der führte durch einen Steinbruch, dann endet dieser an einer Brücke, Mist nur noch ein Katzensprung. Keine Schilder auf der Brücke so das ich nicht sehen konnte mit wieviel Tonnen man drüber darf. Ich bin dann mal auf die andere Seite gelaufen, dort war ein Schild was aber total verrostet war und ich nichts erkennen konnte. Da die Brücke aber nicht besonders vertrauenswürdig ausgeschaut hat, und auch schon beim laufen komische Geräusche gemacht hat, traute ich mich dann doch nicht drüber.

Ja genau, wieder wenden, diesmal aber auf einem Weg der nur für ein Fahrzeug war. Dort war ein kleiner Weg und der Seitenstreifen war befahrbar. Wenden in 30 Zügen, wie in der Fahrschule halt. Dann hatte ich aber die Schnauze voll, diese Odyssee hat ja auch ca 4 Stunden gedauert, bin dann auf einen Grillplatz gefahren, in dem Dorf das ich schon 2 mal durchquert habe. Warum eigentlich nicht gleich so, der Platz war super, paar Angler dort die alle freundlich grüßt haben. Da Colin bei der Fahrt immer etwas aufgeregt ist nd diese Fahrt wirklich an den Nerven gezerrt hat, hat er etwas nährstoffarmen Presskuchen rein gemacht. Auf deutsch, reingeschissen. Aber das kannja mal passieren, wozu hab ich denn eine Waschmaschine dabei. Auch wenn ich an dem Tag mal garkein Bock mehr hatte noch zu waschen und zu putzen. Und ich dachte mir noch im Supermarkt, ach Schnaps brauchst mal keinen mitnehmen, zum Glück hatte ich noch was von der alten Mirabelle, ist jetzt eine leere Mirabelle. Achja ein Hängeschrank in der Küche mit lauter Kleinzeug habe ich vergessen, also der war noch offen, aber der musste ja auch mal wieder neu sortiert werden. Nachdem alles im Wohnmobil verstreut lag.

Am nächsten Tag wollte ich noch ein Stück weiterfahren aber nur ein Stück, nach so einem Tag brauchen die Hunde und ich mal etwas Ruhe, stehe jetzt auf einem kleinen Platz neben einem Dorf, hier ist eine Strandbar und Feuerstellen. Denke im Sommer ist hier einiges los. Momentan nur ein paar Angler hier und wilde Hunde. So habe ich heute eine lange Wanderung hoch hinaus gemacht. Der Herbst hat Einzug gehalten und es schaut richtig schön aus. Die Sonne fehlt allerdings, die letzten 4 Tage viel Hochnebel und bewölkt, was meine Batterie doch langsam in die Knie zwingt. Denke morgen wird diese bei unter 30% liegen. Aber ab morgen ist ja wieder Sonne gemeldet, denke das ich es auch ohne Campingplatz schaffe. Geht ja weiter in den Süden. Mitten im Berg war ein Brunnen mit Wasser (klar was sonst, Wein kommt da keiner), so konnten ich und die Hunde mal trinken. Schmeckt sehr gut das Quellwasser hier. Piri läuft auch langsam wieder normal, nur wenn sie schneller läuft humpelt sie noch. Komischerweise will sie wie immer spielen und da humpelt sie überhaupt nicht. Aber die Wanderung war wohl doch etwas viel, denn abends war sie wieder etwas lahm. Hoffe das es bald weg ist.

Hier stehen an den Flüssen überall Sprungtürme rum, Piri ist mal vorgelaufen, dachte schon sie will mal reinspringen. Kam dann aber wieder zurück. So das wars mal diese Woche, morgen geht es weiter in den Süden, ich komme doch langsamer voran als gedacht in Bosnien, selbst auf Hauptstrassen sagt das Navi ca 2 Stunden für 70 km. Aber der Weg ist ja das Ziel.

Bosnien mit dem Wohnmobil

4 Antworten auf „Von Andechs nach Bosnien Herzegowina“

hallo thom habe gerade zum ersten Mal einen Bericht von dir gelesen wünsche dir eine gute reise und eine schöne Zeit im Süden wenn du noch was schreibst kannste mal bescheid gebe Gruß aus dem Saarland Volker

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